Durch das Aufblättern eines Familiengeheimnisses begibt sich der detektivische Dokumentarfilm von Klaus Stanjek, Professor für Dokumentarfilmregie an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolff", in die jüngere deutsche Vergangenheit und nähert sich tabubelasteten Zeiten wie weißen Flecken einer historischen Landkarte. Im Mittelpunkt steht die Biographie von Wilhelm Heckmann. Von 1923 bis in die sechziger Jahre trat der ausgebildete Konzertsänger und Pianist in ganz Deutschland und der Schweiz auf. Mit der Gleichschaltung durch die NS-Kulturpolitik und parallel zur Ausgrenzung „entarteter Musik“ zeigten die NS-Kulturpolitiker Sympathie für seine Musik und förderten ihn – z.B. mit Hilfe des NS-Kampfblattes »Das Deutsche Podium«. Seine bisexuelle Orientierung wurde ihm in der Zeit der verschärften Homosexuellenverfolgung zum Verhängnis. Nach Denunziation und Verhaftung wurde er 1937 ins KZ Dachau deportiert, später von da ins KZ Mauthausen. Trotz der extrem harten Umstände konnte er bis zum Kriegsende und der Befreiung überleben.
Wegen der aufgeladenen Familientabus war die Geschichte dieses Mannes nie offen zugänglich. Entsprechend basiert das Material des Films vor allem auf sekundären Quellen wie Erzählungen von Verwandten und Augenzeugen, Klaus Stanjeks eigenen Erinnerungen, aufgespürten Dokumenten und auf vielen Fotos. Dabei werden die Dynamiken des Verdrängens und Verdrehens der Wahrheit emotional nachvollziehbar gemacht.
Im Anschluss an den Film steht der Regisseur für eine Diskussion zur Verfügung.
Infos: http://www.th.rosalux.de/event/55836/klaenge-des-verschweigens-1.html
gemeinsam mit Lichthaus GbR
- am Mittwoch, den 08.06.2016,
um 20 Uhr
Offene Arbeit, Hinterhaus, Erfurt
Allerheiligen Str. 9, 99084 Erfurt - am Donnerstag, den 09.06.2016,
um 19 Uhr
Kino am Markt, Jena
Markt 5, 07743 Jena - am Freitag, den 10.06.2016
um 19 Uhr
im Lichthaus Kino, Weimar
Am Kirschberg 4
99423 Weimar